Olivenöl ist ein wesentlicher Bestandteil der palästinensischen Küche. Aber nicht nur das – es trägt auch zu einer gesunden Ernährung bei. Das Öl gilt als entzündungshemmende Substanz, sorgt für eine gesunde Magen-/Darmflora und kann Bluthochdruck entgegenwirken.
Olivenöl enthält circa 73 Prozent ungesättigte Fettsäuren und eine hohe Anzahl an Antioxidantien, wie Ölsäure (Omega-9). Diese Säure senkt das LDL-Cholesterin und beugt somit einer Arterienverkalkung vor.
Polyphenole im Olivenöl haben unter anderem Einfluss auf den Blutdruck. Es gibt eine Studie von 2012, die ergeben hat, dass durch diese der Bluthochdruck gesenkt werden kann. 24 Bluthochdruck-Patientinnen erhielten 2 Monate lang eine Diät mit Nahrungsmitteln, die mit Polyphenol-freiem Öl zubereitet wurde. Danach erhielten diese für 2 Monate eine Kost mit Polyphenol-haltigem Olivenöl. Die Ergebnisse zeigten, dass nur während der Polyphenol-Phase – also während der Verabreichung von Ernährung mit Olivenöl – der Blutdruck sank.1
Polyphenole machen auch freie Radikale unschädlich, die unsere Körperzellen schädigen und beispielsweise Entzündungen oder Krebserkrankungen auslösen können.
Oleocanthal im Olivenöl kann Schmerzen und Entzündungsprozesse stoppen. Es hat eine Wirkung, die Ibuprofen ähnelt. Da die Konzentration dieses Wirkstoffes im Öl wesentlich geringer ist als in einem pharmazeutischen Erzeugnis, kann es mit Ibuprofen jedoch nicht gänzlich gleichgesetzt werden.
Oleocanthal verhindert darüber hinaus auch die Ansammlung von Blutplättchen (Thrombozyten) in den Gefäßen und beugt damit Verstopfungen vor. Es hat dadurch einen positiven Einfluss, um Schlaganfällen oder Herzinfarkten entgegenzuwirken.
Olivenöl hilft bei Diabetes
Diabetiker können durch den Konsum von Olivenöl profitieren. Anhand unterschiedlicher Studien stellte man fest, dass der Anstieg des Blutzuckers bei Diabetes Typ 1 Patienten durch den Verzehr von Olivenöl geringer ausfällt. Für Diabetes Typ 2 Patienten wird daher oft eine mediterrane Diät empfohlen, um den Blutdruck dauerhaft zu senken.2
Traditionelle Rezepte aus Palästina werden vorrangig mit Olivenöl zubereitet. Wir stellen dir nach und nach neue und gesunde Rezepte in unseren Stories zur Verfügung. Vor allem frische Salate der palästinensischen Küche können zu einer gesunden Ernährung beitragen.
Olivenöl als Hausmittel im Alltag
Olivenöl kann als ganz simpler Problemlöser agieren, um Mundgeruch zu verhindern. Denn der Grund für Mundgeruch sind meist Bakterien im Mund. Durch „Ölziehen“ – also Mundspülen – mit 1-2 Esslöffel Olivenöl können Substanzen gebunden sowie das Wachstum dieser eingeschränkt werden.
Vor der Mahlzeit eingenommen, kann man mit Olivenöl auch Sodbrennen vorbeugen. Die Magenschleimhaut wird nämlich durch eine Schleimschicht vor der aggressiven Magensäure geschützt. Ist dies nicht mehr im Gleichgewicht, wenn mehr Säure oder weniger Schleim produziert wird, macht sich dies durch Sodbrennen bemerkbar. Natives Olivenöl, das nicht zu stark erhitzt oder gefiltert wurde, enthält natürliche Schleimstoffe, die gemeinsam eine Schutzschicht bilden können.
Wissenschaftliche Quellen
1 Olive Oil Polyphenols Decrease Blood Pressure and Improve Endothelial Function in Young Women with Mild Hypertension; Rafael Moreno-Luna, Rocio Muñoz-Hernandez, Maria L. Miranda, Alzenira F. Costa, Luis Jimenez-Jimenez, Antonio J. Vallejo-Vaz, Francisco J.G. Muriana, Jose Villar, Pablo Stiefel, American Journal of Hypertension, Volume 25, Issue 12, December 2012, Pages 1299–1304, https://doi.org/10.1038/ajh.2012.128
2 Mediterranean diet reduces the adverse effect of the TCF7L2-rs7903146 polymorphism on cardiovascular risk factors and stroke incidence: a randomized controlled trial in a high-cardiovascular-risk population. Corella D, Carrasco P, Sorlí JV, Estruch R, Rico-Sanz J, Martínez-González MÁ, Salas-Salvadó J, Covas MI, Coltell O, Arós F, Lapetra J, Serra-Majem L, Ruiz-Gutiérrez V, Warnberg J, Fiol M, Pintó X, Ortega-Azorín C, Muñoz MÁ, Martínez JA, Gómez-Gracia E, González JI, Ros E, Ordovás JM. Diabetes Care. 2013 Nov;36(11):3803-11. https://doi.org/10.2337/dc13-0955